Bestand und Ausbau des Ökolandbaus in Sachsen-Anhalt auskömmlich fördern
28. Januar 2022

Elrid Pasbrig: Ökologie und Ökonomie sind nicht konfrontativ, sondern eine gemeinschaftliche Aufgabe.

Der Landtag von Sachsen-Anhalt debattierte heute einen Antrag von B90/ Die Grünen: Auf dem 30-Prozent-Pfad bis 2030: Bestand und Ausbau des Ökolandbaus in Sachsen-Anhalt auskömmlich fördern.

Als Ausgangslage steht Folgendes fest: Die neue Bundesregierung unter sozialdemokratischer Führung hat  das Ziel formuliert, dass der Anteil des Ökologischen Landbaus an der Gesamtlandwirtschaft bis zum Jahr 2030  30 Prozent betragen soll. Aktuell beträgt der Anteil des ökologischen Landbaus an der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt ca. 10 Prozent. Dazwischen liegt jedoch ein Weg, der nicht allein durch die Bereitstellung von ELER-Mitteln oder die Veränderung des GAK-Schlüssels geebnet wird!

Es ist wichtig, dass wir das proklamierte 30-Prozent-Ziel nicht allzu sehr aus dem Zusammenhang reißen – bei der geplanten Erhöhung auf 30% wird es insgesamt 15 Prozent weniger Ertrag geben. Wir dürfen uns nicht von Nahrungsmittel-Importen abhängig machen.

Konsumentscheidungen können nicht auf dem Reißbrett vorgegeben werden. Zur Stärkung der regionalen ökologischen Betriebe gibt es jedoch noch zwei weitere Stellschrauben: Das Schulobst- und Gemüse bzw. das Schulmilchprogramm ist ein kleiner Baustein in der Bildung für nachhaltige Ernährung – des Weiteren wäre die Förderung der Direktvermarktung unserer landwirtschaftlichen Produkte hervorzuheben. Um die regionale Direktvermarktung noch weiter zu stärken, werden wir die Agrarmarketinggesellschaft weiterhin unterstützen. Diese hat sich in der Vergangenheit als verlässlicher Partner erwiesen. Diese Programme tragen dazu bei, das Bewusstsein für gesunde Ernährung, für die regionale Herkunft und die Saisonalität der Verfügbarkeiten von Obst und Gemüse zu stärken.

Elrid Pasbrig, landwirtschaftliche Sprecherin der SPD-Fraktion: „Wir wollen verhindern, dass konventionelle und ökologische Landwirtschaftsmethoden gegeneinander ausgespielt werden. Wir wollen eine Qualitätsdiskussion sowohl in der konventionellen Landwirtschaft als auch im Ökolandbau. Wir achten auf Nachhaltigkeit bei den Produktionsprozessen und beim Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Wir haben ein Auge darauf, dass das Handeln von Landwirtschaftsminister Schulze tatsächlich eine ökologische Handschrift trägt. Die Verbraucher:innen entscheiden am Ende mit Ihrem Kaufverhalten über die zukünftige Ausrichtung .“ Das Überweisen des Antrags der B90/ Die Grünen in die Ausschüsse zur weiteren Debatte ist zu begrüßen.