Der Bildungsbereich stand in dieser Legislatur vor besonderen Herausforderungen. Dem CDU-geführten Bildungsministerium ist es nicht gelungen, das Defizit zwischen Lehrkräften, die in den Ruhestand gehen, und jungen Absolventen auszugleichen. Wir haben immer noch rund 650 Lehrkräfte zu wenig vor den Klassen und das bei steigenden Schülerzahlen. Lehrkräfte, die angesichts der gestiegenen Mehrbelastung mehr arbeiten wollen, können sich die Mehrarbeit nun immerhin angemessen auszahlen lassen. Erstmals seit Jahren konnten auch 300 Stellen für Pädagogische Mitarbeiter*innen ausgeschrieben und besetzt werden. Leider reichen auch hier die ausgeschriebenen Stellen nicht, um die Altersabgänge zu kompensieren. Es sind derzeit rund 75 Stellen unbesetzt.
Die SPD-Fraktion hat frühzeitig und immer wieder Vorschläge unterbreitet, um den Lehrermangel abzumildern. Noch nie hatte ein Bildungsministerium so viele Ressourcen zur Verfügung, die nur unzureichend genutzt wurden. Entgegen unserer Forderung wurden 2017 fast alle Sprachlehrkräfte entlassen, ohne sie zu Lehrkräften weiterzubilden. Auch unserer Forderung nach vorgezogenen Einstellungen wurde nicht nachgekommen. Erst nach und nach wurden die Einstellungskriterien für Bewerber*innen flexibilisiert. Ein erstes Konzept zur Weiterqualifizierung von Seiten- und Quereinsteigern lag erst nach über zwei Jahren vor. Bisher gibt es nach wie vor nicht ausreichend Qualifizierungsmaßnahmen und es fehlt ein Signal an künftige Lehrer, das sagt: „Wir brauchen und wir wollen Euch!“. Wir wollen daher die kommende Legislaturperiode nutzen, unsere Konzepte für mehr Lehrer*innen vor der Klasse zu verwirklichen.