Digitaler Wandel

2016 haben wir in das SPD-geführte Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung den Aufgabenbereich Digitalisierung/Digitale Infrastrukturen übernommen. Nur knapp jeder zweite Haushalt (48,4 Prozent) konnte seinerzeit Highspeed-Internet nutzen, Sachsen-Anhalt war im Bundesländervergleich mit Abstand Schlusslicht. Mit einem Kraftakt ist es jedoch binnen vier Jahren gelungen, Rückstände aufzuholen und die Weichen für das Gigabitzeitalter zu stellen.

Allein für den Ausbau der Infrastruktur wurden mehr als 350 Millionen Euro aus Landes-, Bundes- und EU-Förderprogrammen bereitgestellt – mit messbarem Erfolg: Zum Jahresende 2019 hatten 78,3 Prozent der Haushalte im Land Zugang zu schnellen Internetverbindungen mit Downloadraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Im Ländervergleich konnte Sachsen-Anhalt die „rote Laterne“ damit erstmals abgeben.

In den kommenden Jahren müssen wir den Ausbau digitaler Infrastrukturen konsequent fortführen, das hat uns nicht zuletzt die Covid19-Pandemie gezeigt. Die Gigabit-Strategie des Landes sieht vor, dass bis 2025 allen Unternehmen und Haushalten Internetanschlüsse mit Downloadgeschwindigkeiten von mindestens einem Gigabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Zudem soll das Mobilfunknetz verbessert und der 5G-Ausbau vorangetrieben werden.

Digitalisierung umfasst jedoch mehr als den Ausbau von Infrastrukturen. Vor diesem Hintergrund wurde die „Digitale Agenda für das Land Sachsen-Anhalt“ erarbeitet. Von den 130 Maßnahmen u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Kultur, öffentliche Verwaltung befindet sich die überwiegende Mehrheit in der Umsetzung; bis 2024 sind hierfür rund 351 Millionen Euro veranschlagt.

Auf großes Interesse seitens der Unternehmen ist das Programm „Sachsen-Anhalt DIGITAL“ gestoßen, das vom Wirtschaftsministerium bereits 2018 aufgelegt und mehrfach finanziell aufgestockt wurde. Über das Programm unterstützen wir u.a. die Digitalisierung von Produkten, Produktionsprozessen und Geschäftsabläufen sowie die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. In nur zwei Jahren sind mehr als 1000 Förderanträge eingegangen, mehr als 50 Millionen Euro wurden ausgereicht.