Feußner-Erlass ist ein Fehler
4. Juni 2025

Schmidt: Zwei Millionen für Headhunter-Programm – aber keine Skilager mehr?

Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Andreas Schmidt, fordert die sofortige Rücknahme des sogenannten Skilager-Erlasses durch Bildungsministerin Eva Feußner. „Dieser nicht abgestimmte Eingriff in die Freiheit der Schulen, ihren Unterricht zu gestalten, ist sachlich unsinnig, haushalterisch nicht begründbar und geht von falschen Annahmen aus“, so Schmidt.

Skilager seien seit Jahren ein fester Bestandteil des Sportunterrichts und würden dazu beitragen, Kinder frühzeitig für Bewegung und Sport zu begeistern – eine Zielstellung, die unter Fachleuten unstrittig sei. Der Erlass stelle diese pädagogische Praxis ohne Not infrage. Schmidt kritisiert insbesondere die Argumentation der Ministerin: „Wer zwei Millionen Euro für ein Headhunter-Programm mobilisieren kann, kann nicht ernsthaft behaupten, im Dienstreisetopf sei kein Geld für Skilager übrig. Das wird die Ministerin erklären müssen.“

Auch das Argument des Unterrichtsausfalls lässt Schmidt nicht gelten: „Das Ministerium muss endlich die grundlegenden Stellschrauben anpacken: schnellere Einstellungsverfahren, bessere Rahmenbedingungen für Seiteneinsteigende, mehr Prävention zur Senkung der Krankheitsausfälle, Anreize für Mehrarbeit. Da liegt der Hase im Pfeffer – und da liegen längst Vorschläge auf dem Tisch.“

Schmidt abschließend: „In einer Welt, in der Lehrkräfte jeden Tag mehr leisten müssen – Probleme lösen, Unterschiede ausgleichen, Überstunden machen – wirkt dieser Erlass wie eine Stinkbombe in alle Lehrerzimmer des Landes. Mehr Demotivation geht kaum. Wer tagtäglich versucht, jedes Kind mitzunehmen, braucht Unterstützung – keine neuen Zumutungen.“