Zahnärztliche Versorgung sichern – statt Lücken reißen
14. Mai 2025

Richter-Airijoki: Mehr Studienplätze und bessere Bedingungen für den Verbleib

Die SPD-Fraktion Sachsen-Anhalt unterstützt den Gesetzentwurf zur Sicherstellung der zahnärztlichen Versorgung in Gebieten mit besonderem Bedarf. Heide Richter-Airijoki, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, betont: „Bis 2035 werden bis zu 750 Zahnärztinnen und Zahnärzte benötigt, um den aktuellen Versorgungsstand aufrechtzuerhalten“, so Richter-Airijoki. „In einigen Regionen ist der Versorgungsgrad bereits heute zu niedrig. Das bedeutet: Menschen warten Wochen auf Termine, müssen Dutzende Kilometer reisen oder sie finden gar keine zahnärztliche Hilfe mehr.“

Der Gesetzentwurf sieht eine Kombination aus Stipendien und einer Landzahnarztquote vor: „Von den jährlich verfügbaren Studienplätzen an der Universität Halle-Wittenberg werden drei Plätze für Bewerberinnen und Bewerber vorgehalten, die sich verpflichten, nach dem Studium zehn Jahre in unterversorgten Regionen zu arbeiten. Und es werden zehn Stipendien jährlich für ein Zahnmedizinstudium in Pecs/Ungarn vom Land finanziert.“

Richter-Airijoki macht jedoch klar, dass es weiterer Schritte bedarf: „Ja, dieses Gesetz ist richtig – aber nicht ausreichend, um den zukünftigen Bedarf zu decken. Wir brauchen mehr medizinische Studienplätze, eine systematische Bindung der Ausgebildeten ans Land und bessere Bedingungen für den Verbleib und die Rückkehr.“

Dabei geht es ihr auch um die Unterstützung der bestehenden Praxen: „Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte im Land stehen vor dem Ruhestand. Wenn sie keine Nachfolger finden, verschwinden die Praxen – und mit ihnen die Versorgung.“

Abschließend verweist Richter-Airijoki auf die Notwendigkeit, auch international qualifizierte Fachkräfte anzusprechen: „Andere Länder bilden hochqualifizierte Zahnärztinnen und Zahnärzte aus – viele wollen arbeiten, viele suchen nach den besten Perspektiven für sich und ihre Familien. Auch hier braucht es gezielte Anwerbeprogramme, begleitet von Sprachkursen, Anerkennungsberatung und struktureller Unterstützung.“