Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat heute die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 vorgestellt. Bundesweit ist die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent gesunken. Mit einer so genannten Häufigkeitszahl von 8.588 Straftaten pro 100.000 Einwohner ist Sachsen-Anhalt erneut das kriminalitätsbelastetste Flächenland Deutschlands.
Für Rüdiger Erben, innenpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, ist das kein Zufall, sondern Ausdruck eines langfristigen und bislang nicht erklärten Trends: „Seit mehr als zehn Jahren geht die Entwicklung in den ostdeutschen Ländern immer weiter auseinander. Die Städte Halle und Magdeburg haben sich in den Top 10 der am stärksten kriminalitätsbelasteten deutschen Großstädte fest etabliert. Das kann nicht weiter achselzuckend hingenommen werden.“
In diesem Zusammenhang äußert Erben auch Kritik an der Einordnung durch Innenministerin Tamara Zieschang (CDU), die die Belastung vor allem mit einem gestiegenen Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger begründet hatte: „Einfach auf den Ausländeranteil unter den Tatverdächtigen zu verweisen, greift zu kurz. Sachsen-Anhalt hat einen der niedrigsten Ausländeranteile bundesweit – und trotzdem die höchste Kriminalitätsbelastung aller Flächenländer. Wer nur eine Erklärung gelten lässt, versperrt sich dem Blick auf andere, möglicherweise wirksamere Handlungsansätze.“
Erben fordert deshalb erneut eine umfassende Analyse der Ursachen durch die Landesregierung: „Nur wer die Gründe wirklich kennt, kann wirksame Gegenstrategien entwickeln. Alles andere bleibt Symbolpolitik – und der unerfreuliche Spitzenplatz wird bleiben.“