„Das Umweltbundesamt mit Sitz in Dessau-Roßlau ist eine der tragenden Säulen des internationalen Umwelt- und Klimaschutzes. Seine Abschaffung wäre ein schwerer Rückschritt für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen – und ein fatales Signal für Dessau-Roßlau und die Region. Hunderte Arbeitsplätze und die Zukunftsfähigkeit des Standortes wären massiv gefährdet.“
Presseberichten und Äußerungen des FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner, unter anderem in einem Interview mit dem Merkur, ist zu entnehmen, dass er im Rahmen eines „radikalen Bürokratieabbaus“ die Abschaffung des Umweltbundesamtes fordert. Auch auf X schrieb Lindner kürzlich, dass die Behörde in ihrer jetzigen Form nicht mehr notwendig sei. „Diese Forderung ist nicht nur inhaltlich falsch, sondern zeigt auch, wie wenig die FDP mittlerweile von der Bedeutung einer wissenschaftsbasierten Umweltpolitik verstanden hat“, erklärt Holger Hövelmann. „Ausgerechnet die Behörde abschaffen zu wollen, die den CO₂-Emissionshandel organisiert – jahrelang das zentrale klimapolitische Instrument der FDP – ist an Widersprüchlichkeit kaum zu überbieten.“
„Die Liberalen waren einmal Vorreiter in Sachen Umweltschutz“, ergänzt Juliane Kleemann. „Das Umweltbundesamt wurde Anfang der 70er Jahre von der FDP gegründet, Heinrich von Lersner war der erste Präsident.“
In einer Zeit dramatischer globaler Umweltveränderungen braucht Deutschland eine starke, wissenschaftlich fundierte Behörde wie das Umweltbundesamt. Stattdessen sollte die Bundesregierung dafür sorgen, dass die Behörde personell gestärkt wird, um Verfahren effizienter zu gestalten und wichtige Projekte schneller umzusetzen. „Lindners Forderung ist nicht nur umweltpolitisch gefährlich, sondern auch eine Bankrotterklärung an die eigene Partei“, so Kleemann abschließend.