Anlässlich des 35. Jahrestags der friedlichen Revolution erinnerte Katja Pähle, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, in ihrer Rede an die mutigen Menschen, die den Weg zur Wiedervereinigung und zu einem vereinten demokratischen Deutschland geebnet haben.
Pähle hob hervor, dass die Freiheit und Demokratie, die heute selbstverständlich erscheinen, das Ergebnis des entschlossenen Widerstands und des Engagements der Bürgerinnen und Bürger der DDR seien, die gegen das SED-Regime aufstanden. „Unsere Freiheit verdanken wir denen, die mehr riskierten als wir. Sie setzten sich für Reisefreiheit, Demokratie und Menschenrechte ein – oft unter großen persönlichen Risiken,“ erklärte Pähle
Pähle richtete ihren Blick auch auf die heutige Zeit und warnte vor der Verklärung der DDR durch rechtsextreme Kräfte, die die autoritären Elemente des Regimes glorifizieren. „Rechtsextremisten und neue Populisten, so scheint es, lieben an der DDR ausgerechnet das, was ihre Bürgerinnen und Bürger besonders gehasst haben: nämlich dass die Vielfalt der Welt ihnen versperrt war“, mahnte Pähle.
Die Fraktionsvorsitzende betonte, dass der Blick auf die DDR differenziert sein muss. Sie räumte ein, dass es positive Errungenschaften wie das Kinderbetreuungssystem gab, hob jedoch die Defizite des Regimes hervor: ideologische Kontrolle, Planwirtschaft und mangelnde Freiheit. Pähle schloss mit den Worten: „Es ist auch eine Geschichte von erlebbarer persönlicher Freiheit, von vielfältigem Aufbruch, von neuen Möglichkeiten der Selbstverwirklichung und der gesellschaftlichen Gestaltung, die sich im starren Korsett der DDR-Gesellschaft nie und nimmer geboten hätten.“