Der Fliegerhorst Schönewalde/Holzdorf an der Landesgrenze zwischen Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt soll zu einer bedeutenden Drehscheibe der Luftwaffe werden. Künftig sollen dort 47 schwere Transporthubschrauber vom Typ Chinook sowie Teile des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 stationiert werden. Zudem will die Bundeswehr den Standort mit aktuell rund 1.800 Beschäftigten auf 2.500 Soldaten und Zivilisten ausbauen. Für den Ausbau der Infrastruktur sollen in den kommenden zehn Jahren rund 700 Millionen Euro investiert werden.
Für Rüdiger Erben, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, ist die Stationierung der neuen CH-47F Chinook-Hubschrauber ein Gewinn für die zivil-militärische Zusammenarbeit im Katastrophenschutz im Allgemeinen und bei der Waldbrandbekämpfung im Besonderen.
Die deutliche Aufstockung des Personals um 700 militärische und zivile Spezialisten für die neuen Waffensysteme ist nach Auffassung des Innenpolitikers eine große wirtschaftliche Chance für die Kommunen im äußersten Osten von Sachsen-Anhalt. Das werde jedoch nur funktionieren, wenn die Standortkommunen die notwendige Infrastruktur für die Soldatinnen und Soldaten und deren Familien schaffen.
Rüdiger Erben mahnt hierbei die Hilfe des Landes Sachsen-Anhalt für die Stadt Jessen (Elster) an: „Der Aufwuchs auf dem Fliegerhorst Holzdorf ist eine riesige Entwicklungschance für die Stadt Jessen (Elster). Damit es für die Angehörigen der Bundeswehr auch attraktiv ist, hier zu leben und nicht aus Berlin oder Leipzig zu pendeln, braucht die Kommune besondere Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt bei Investitionen in Baugebiete, Kitas und Schulen. Bürgermeister Michael Jahn hat in den vergangenen Monaten mehrfach darauf hingewiesen, dass seine Gemeinde mit knapp 14.000 Einwohnern das nicht allein stemmen kann. Jetzt sollte die Landesregierung schnell ein Paket für Jessen schnüren“.