Waldbrände auf kampfmittelbelasteten Flächen
25. Juni 2023

Erben: Kampfmittelberäumung muss massiv beschleunigt werden

In den vergangenen Wochen kam es im benachbarten Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern erneut zu großen Waldbränden in kampfmittelbelasteten Wäldern. Die Situation macht ein Löschen weitgehend unmöglich und es kam bereits zu zahlreichen Explosionen von Blindgängern, die durch das Feuer ausgelöst wurden.

Rüdiger Erben, innenpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, erinnert daran, dass diese Gefahren auch in den Wäldern Sachsen-Anhalts schlummern. Aus der beim Kampfmittelbeseitigungsdienst Sachsen-Anhalt geführten elektronischen Kampfmittelbelastungskarte (KBK) ergebe sich eine Gesamtfläche von 2.041 km² (ohne Truppenübungsplätze der Bundeswehr), die als Kampfmittelverdachtsfläche eingestuft ist. Ein sehr großer Teil dieser Fläche ist Wald.

Die Feuerwehren können bei Waldbränden oft nichts ausrichten, weil die Wälder auch Jahrzehnte nach Ende der militärischen Nutzung nicht von alter Munition beräumt wurden. Solche kampfmittelbelasteten Flächen mit erhöhter Waldbrandgefahr gibt es vor allem in der Altmark, im Fläming und im Landkreis Wittenberg sowie teilweise im Zeitzer Forst (Burgenlandkreis).

Erben: „Die Gefahren sind in Sachsen-Anhalt nicht kleiner als in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Bund und Land müssen endlich die nicht mehr militärisch genutzten Wälder von Kampfmitteln freiräumen lassen, damit diese auch bei Waldbränden keine Gefahr mehr darstellen. Teilweise liegt die Munition seit fast 80 Jahren in den Wäldern und hat nichts von ihrer Gefährlichkeit eingebüßt, im Gegenteil. Es ist keine Lösung, diese einfach weiter verrosten zu lassen. Die Beräumung wird sicher Jahrzehnte dauern, doch sie muss jetzt angegangen werden.“

Der SPD-Innenpolitiker drängt seit Jahren auf ein entschlossenes Handeln der Bundesregierung für die Bundesforsten, des Landwirtschafts- sowie des Innenministeriums für die Landesflächen. Zentral ist für Erben dabei, dass endlich eine systematische Kampfmittelräumung in den Wäldern Sachsen-Anhalts erfolgt.