Die Magdeburger Volksstimme berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über die Einrichtung eines Cold-Case-Managements bei der Polizei Sachsen-Anhalts. Demnach sollen Polizeiinspektionen sogenannte Cold-Cases von anderen Behörden übernehmen. Aktuell geht es dabei um die seit 2015 bei Stendal verschwundene fünfjährige Inga G., die 2014 in Halle ermordete bulgarische Studentin Mariya N. und den Kistenmord von Vockerode.
Nach Ansicht des innenpolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben, ist der nun geplante Austausch zwischen den Behörden besser als nichts zu tun, schließlich hinke Sachsen-Anhalt in dieser Hinsicht anderen Bundesländern weit hinterher:
„Der jetzt geplante Austausch wird vermutlich dazu führen, dass die Cold Cases neben dem Tagesgeschäft in den Fachkommissariaten bearbeitet werden.
Andere, auch kleinere Bundesländer, wie unser Nachbarland Thüringen, haben für diese Fälle eigene Organisationseinheiten geschaffen. Sehr gut erscheint mir der Ansatz in Nordrhein-Westfalen, wo im Landeskriminalamt in einer eigenen Organisationseinheit pensionierte Kriminalisten mit jahrzehntelanger Erfahrung reaktiviert wurden, um die Cold Cases der letzten 50 Jahre neu aufzurollen.
Sobald sich neue Ermittlungsansätze ergeben, übergeben sie den Fall an die zuständige Kriminaldienststelle. Das ist erfolgversprechendes Cold-Case-Management. Die Austauschstelle in Sachsen-Anhalt kann deshalb nur ein Anfang sein.“