Fachkräftemangel im Rettungsdienst
28. Dezember 2022

Erben: Hilfsorganisationen bei der Ausbildung von Notfallsanitätern nicht allein lassen

Die im Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt tätigen Hilfsorganisationen DRK, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst und Arbeiter-Samariter-Bund beklagen einen massiven Mangel an ausgebildeten Notfallsanitätern in ihren Rettungswachen. In den letzten Tagen berichten auch die Medien in Sachsen-Anhalt über das Problem. Die Hilfsorganisationen bilden zwar für ihren eigenen Bedarf aus, aber die ausgebildeten Fachkräfte wandern oft in Krankenhäuser oder zum Sanitätsdienst der Bundeswehr ab. Bei gleichzeitig steigenden Einsatzzahlen gefährdet das mittlerweile die Einsatzbereitschaft des Rettungsdienstes in Sachsen-Anhalt.

Der SPD-Innenpolitiker Rüdiger Erben teilt die Auffassung der Hilfsorganisationen, dass dies dem restriktiven Kurs der Krankenkassen in Sachsen-Anhalt bei der Finanzierung von Ausbildungsstellen für Notfallsanitäter in den Rettungswachen geschuldet ist. Diese berücksichtigen bei der Finanzierung nur die Altersabgänge und deren Ersetzung in den Rettungswachen. Sie negieren die Abwanderung zu Arbeitgebern außerhalb des Rettungsdienstes.

Erben fordert das Innenministerium auf, sich bei den Kostenträgern dafür stark zu machen, dass die Lücke bei den Ausbildungsstellen geschlossen werden kann. Nötigenfalls müsse auch der Gesetzgeber durch eine Änderung des Rettungsdienstgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt eingreifen.

Erben: „Das Problem ist nicht neu und wird sich ohne eine klare Ansage an die Krankenkassen nicht lösen lassen. Es gibt genügend Interessenten für die Ausbildung. Die Schulen haben die nötigen Kapazitäten für die theoretische Ausbildung und die Hilfsorganisationen können das auch. Wenn nicht schnell ein Kurswechsel bei der Finanzierung erfolgt, werden sich die Personalprobleme noch weiter verschärfen.“