49-Euro-Ticket
3. November 2022

Grube: Dass Deutschland die Kleinstaaterei im ÖPNV überwunden hat, ist ein kleines Wunder

© Susie Knoll

Bund und Länder haben sich auf die Einführung eines digitalen 49-Euro-Tickets geeinigt. Das „Deutschlandticket“ wird laut Beschluss der Konferenz des Bundeskanzlers und der Regierungschefinnen und -chefs bundesweit gelten. Der Start ist für den 1. Januar 2023 geplant.

„Das ist eine wirklich gute Nachricht für die vielen Pendlerinnen und Pendler im Land und auch eine gute Nachricht für die Zukunft von Bus und Bahn. Dass Deutschland die Kleinstaaterei im ÖPNV überwunden hat, ist ein kleines Wunder“, erklärte dazu Dr. Falko Grube, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Eine klimafreundliche Verkehrswende wird auch dadurch leichter, dass man ein bezahlbares Ticket für alles, statt auf manchen Strecken eine Handvoll Tickets hat.“

Zur Finanzierung übernimmt der Bund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Länder zahlen den gleichen Betrag. „Das wird für den Landeshaushalt sicherlich eine gewisse Herausforderung“, so Grube. „Immerhin muss Sachsen-Anhalt dafür 60 Millionen Euro aufbringen. Bei den erheblichen Mehreinnahmen nach der Steuerschätzung dürfte diese Herausforderung allerdings nicht allzu hoch sein.“

Zusätzlich gibt es vom Bund zusätzliche Regionalisierungsmittel in Höhe von einer Milliarde Euro, diese sollen künftig jährlich um drei Prozent steigen. Die Bundesländer finanzieren mit den Regionalisierungsmitteln den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), Investitionen und den Betrieb von Bussen und Straßenbahnen. „Das ist vor allem für den zukünftigen Erhalt des Schienenverkehrs in Sachsen-Anhalt ein wichtiges Ergebnis. Zudem können damit zusätzliche Maßnahmen für eine bessere Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern wie Rad oder Auto finanziert werden.“