In Sachsen-Anhalt fehlt es für alle Schulformen an Lehrkräften. Für den Start in das neue Schuljahr müssen deshalb alle Anstrengungen unternommen werden, um mehr Lehrkräfte zu gewinnen und zu behalten. Die aktuellen Zahlen der Unterrichtsversorgung sind alarmierend. Von einer Unterrichtsabdeckung von 103% sind wir weit entfernt.
Deshalb müssen jetzt alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Eine Möglichkeit, Defizite auszugleichen ist es, Lehrer:innen, die kurz vor ihrer Pensionierung stehen, mit attraktiven Angeboten länger im Schuldienst zu halten. Die abgeminderte stundenweise Beschäftigung genauso wie die Entlastung von administrativen Aufgaben oder Klassenleiterfunktionen kann den Verbleib im Schuldienst über das Pensionsalter hinaus attraktiv machen. Eine Vielzahl von Kolleg:innen wählen wegen dieser administrativen Belastung ein vorzeitiges Berufsende – oftmals unter finanziellen Einbußen bei der Rentenberechnung. Und dass, obwohl sie eine reine Lehrtätigkeit gern fortsetzen würden.
Katja Pähle dazu: „Ich bin mir sicher, dass viele Kolleg:innen für einen Verbleib im Schuldienst gewonnen werden können. Dazu muss man aber mit ihnen Gespräche führen und individuelle Angebote machen. Ein allgemeines Schreiben aus dem Landesschulamt reicht hier bei Weitem nicht aus.“
Hier braucht es eine vernünftige Kommunikationsstrategie. Es ist eine Frage des Respekts, mit den jeweiligen Kolleg:innen zum Ende ihrer beruflichen Laufbahn ein Gespräch zu führen, um ihnen die verschiedenen Varianten und Möglichkeiten zur Weiterbeschäftigung aufzuzeigen. Die rechtlichen Bedingungen dafür gibt es bereits.
„Ich erwarte, dass die aktuellen Sommerferien genutzt werden, um alle Möglichkeiten für eine bessere Unterrichtsversorgung auszuschöpfen. In der aktuellen Situation ist dafür keine Anstrengung zu groß“, so Katja Pähle.