Was viele Funktionsträger in den Feuerwehren Sachsen-Anhalts bislang nur vermuteten, ist jetzt erwiesen: Der Stau bei der Ausbildung von Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehren in Sachsen-Anhalt ist dramatisch.
Aktuell verfügen mindestens 232 Wehrleiterinnen und Wehrleiter von Feuerwehren in Sachsen-Anhalt nicht über die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen. Bei 98 ist das bereits seit mehr als zwei Jahren der Fall.
Das brachte die jüngste Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des innenpolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion Rüdiger Erben zu Tage (siehe Anlage).
Das liege nicht etwa am mangelnden Engagement der Wehrleiterinnen und Wehrleiter, sondern an ausgefallenen Lehrgängen und mangelnden Kapazitäten des Instituts für Brand- und Katastrophenschutz (IBK) in Heyrothsberge.
Aus der Sicht von Erben ist es zwingend erforderlich, dass jetzt zügig gehandelt wird, sonst türme sich eine immer höhere Welle vor der Landesfeuerwehrschule auf.
Erben: „Die Lehrgangsausfälle während der Corona-Pandemie mögen das Problem verstärkt haben, aber die Ursachen liegen in den viel zu geringen Zahl der Lehrgangsplätze am IBK. Ich erwarte, dass dringend Abhilfe geschaffen wird.
Es geht hier nicht um irgendwelche Zusatzausbildungen, es geht um das Rüstzeug für jeden Wehrleiter in unserem Land.“
Ausbildung von Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehren
Kleine Anfrage – KA 8/849