"4-plus-1-Modell"
8. Juli 2022

Pähle: Dieser Vorschlag ist innerhalb der Koalition nicht abgestimmt

© Susie Knoll

Wie der heutigen Presseberichterstattung zu entnehmen war, will Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner an 12 Schulen ein Modell mit vier Präsenz-Unterrichtstagen pro Woche und einem Tag fürs Distanzlernen entwickeln.

In einer heutigen Mitteilung des Ministeriums wurde ein Landtagsbeschluss zur Begründung angeführt. (siehe Anlage)

Dazu Katja Pähle, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin:

„Mit seiner Pressemitteilung versucht das Bildungsministerium, den Landtag in Mitverantwortung für seinen Vorschlag zu nehmen. Wer den Landtagsbeschluss und die Antragsbegründung nachliest, stellt aber schnell fest: Es geht um Unterrichtsorganisation in der Schule, nicht um Verlagerung aus der Schule. Konkret ging es um das Modell 80+10. Für die Genehmigung braucht es ein pädagogisches Konzept der Schule. Ziel dabei war es, für den Unterricht zeitliche Freiräume für die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern zu schaffen und gleichzeitig die Lehrkräfte nicht mit mehr Unterricht zu belasten. Das in einem Modell von 4+1 erreichen zu wollen, ist schlicht nicht möglich. Die Ministerin soll zu ihrem eigenen Vorschlag stehen und die Verantwortung nicht auf die Fraktionen abschieben.“

Pähle weiterhin: „Dieser Vorschlag ist innerhalb der Koalition nicht abgestimmt. Die Bildungsministerin hat bislang nicht erläutert, welches Ziel sie damit verfolgt und wie die Grundlagen und Rahmenbedingungen aussehen sollen. In jedem Fall muss sichergestellt sein, dass sämtliche Inhalte des Lehrplans auch umgesetzt werden. Schüler:innen dürfen auf dem Weg zu ihren Abschlüssen, egal ob an 4 oder 5 Tagen Unterricht in der Woche, keine Nachteile erleiden. Die Verantwortung dafür liegt bei der Bildungsministerin.

Eine weitere Sorge: Die Betreuung der Kinder in den unteren Klassen ist nicht gewährleistet. Wir sehen eine erhebliche Mehrbelastung auf Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte zukommen. Ich denke, dass es über diese Idee noch viele Diskussionen geben wird.“

Antrag Landtag