Schulgeldfreiheit in der Erzieher:innen-Ausbildung
19. Mai 2022

Katja Pähle: Ungleichbehandlung ist ein echter Systemfehler

Wer in der chemischen Industrie lernt, der bekommt im letzten Ausbildungsjahr eine Vergütung von 1.179 Euro im Monat. Wer im Hotel- und Gaststättengewerbe lernt: 950 Euro monatlich. Und der angehende Erzieher, die angehende Erzieherin? Die haben in zweijähriger Ausbildung als Sozialassistent:in und drei weiteren Jahren Erzieherausbildung noch kein Geld gesehen.

Die Schulgeldbefreiung soll gemäß einer Vereinbarung zwischen Bund und Land verlängert werden. Unsere Fraktionsvorsitzende hat den entsprechenden Gesetzesentwurf für die Koalition in das Parlament eingebracht: „Die Ungleichbehandlung von Ausbildungsberufen ist nicht nur völlig unverständlich, sie ist ein echter Systemfehler. Und weil wir die jungen Leute so dringend brauchen, ist sie auch – ein Schuss ins Knie“, so Dr. Katja Pähle in ihren Ausführungen.

Ca 3.200 Schüler:innen in der Erzieher:innen-Ausbildung profitieren von einer Schulgeldbefreiung. Ohne die Gesetzesänderung und die daraus resultierende Verlängerung der Schulgeldfreiheit würde die Ausbildung das Aufbringen von 1.416,77 Euro für Schulgeld im Jahr bedeuten.

Katja Pähle betont: „Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung sind zentrale Schritte für die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung.“

Das Gesetz soll durch Überweisung in den Bildungsausschuss zügig beraten und schon im Juni-Plenum verabschiedet werden. Im Interesse der Rechtssicherheit für alle Beteiligten ist das geboten.