Bei der heute beginnenden Konferenz der Agrarminister von Bund und Ländern wird vor allem ein Thema eine Sonderrolle spielen: Die Auswirkungen des Ukrainekrieges und die daraus resultierende Debatte um die Ernährungssicherheit. Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze hat derzeitig den Vorsitz der AMK inne. Das Treffen findet über 3 Tage virtuell statt.
Elrid Pasbrig, Landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion dazu:
„Ich wünsche der Konferenz eine Zusammenkunft mit Weitblick. Wir müssen genau hinsehen, an welchen Stellen konkret die größten Probleme bestehen bzw. bestehen werden. Insbesondere sehe ich die fehlende Ernährungssicherheit für Entwicklungs- und Schwellenländer als sehr problematisch an. Die aktuelle Lage bringt uns dazu, alle Optionen bei der Lebensmittelproduktion zu prüfen, d.h. wir müssen über die Potentiale in der Landwirtschaft diskutieren. Dabei dürfen wir nicht aus den Augen zu verlieren, dass wir unseren Kindern und Kindeskindern eine gesunde Umwelt hinterlassen wollen! Es könnte also sinnvoll sein, die konventionelle Landwirtschaft, nachhaltiger zu gestalten.
„Es steht außer Frage, dass wir für Ernährungssicherheit weltweit sorgen müssen und Menschen vor dem Hungertod bewahren müssen. Dabei ist die Steigerung der Produktion nur ein Hebel, die Verteilung der vorhandenen Lebensmittel ist ein zweiter und der dritte Hebel betrifft jeden Einzelnen: Einkaufen mit Augenmaß und mit dem Bewusstsein der Wertschätzung für die Arbeit der LandwirtInnen und deren Produkte. Schätzen wir noch wert, was angebaut wird? Machen wir uns bewusst, welche Arbeit in den Produkten steckt? Die aktuelle Situation sollte für uns deshalb auch Anlass sein, grundlegend auf unsere Ernährung zu schauen.“
Laut der WWF Studie „Das große Wegschmeißen“ landen über 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr in Deutschland in der Mülltonne.