Aus Anlass des heute stattfindenden Internationalen Tages der Katastrophenvorbeugung weist der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben, auf die dringende Notwendigkeit hin, die sog. „Spontanhilfe“ im Katastrophenschutz aus der rechtlichen und organisatorischen Grauzone herauszuholen.
Bereits die Flutkatastrophe an der Elbe und deren Nebenflüssen im Jahr 2013 und erst recht die jüngsten Hochwasserereignisse in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hätten gezeigt, wie hoch die Solidarität in der Bevölkerung sei, wenn anderen in Notlagen geholfen werden müsse. Tausende, nicht zu Hilfsorganisationen gehörende Menschen machten sich auf dem Weg in die Hochwassergebiete, um Hilfe zu leisten.
Dieser früher so nicht gekannte Effekt, stelle die Katastrophenschutzbehörden und die eingesetzten professionellen Helferinnen und Helfer vor erhebliche Herausforderungen, denn die Spontanhelfenden seien Chance und Belastung für diese Organisationen. Diese Helfenden sind nach Auffassung des Innenpolitikers keine „Konkurrenz“ für klassischen Akteure im Katastrophenschutz, vielmehr wertvolle Ressource in Krisenlagen.
Erben: „Damit die Spontanhelfenden im Einsatz auch wirklich eine wertvolle Ressource und keine Belastung für die Katastrophenschutzorganisation werden, ist bereits in krisenfreien Zeiten die Einbindung der spontanen Helferinnen und Helfer in das Einsatzgeschehen zu planen, zu überprüfen und auch zu üben. Das ist auch eine Aufgabe, die vor den Katastrophenschutzbehörden in Sachsen-Anhalt steht.“
Hintergrund:
Der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung („International Day for Disaster Risk Reduction“) wurde 1989 ins Leben gerufen, nachdem die UN-Vollversammlung einen Aktionstag gefordert hatte, an dem für eine weltweite Kultur des Risikobewusstseins und der Katastrophenvorsorge geworben werden soll. Am 13. Oktober jedes Jahres sollen Menschen und Gemeinschaften gewürdigt werden, die die Anfälligkeit für Katastrophen minimieren und ein Bewusstsein schaffen, wie wichtig es ist, Risiken im Vorfeld einzudämmen.