Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen, und der örtliche Abgeordnete Holger Hövelmann haben sich am gestrigen Mittwoch bei einem Besuch im Museum für Naturkunde und Vorgeschichte in Dessau-Roßlau und einem Gespräch mit dem städtischen Beigeordneten für Wirtschaft und Kultur, Robert Reck, über die schwierige Situation des Museums informiert.
Das Naturkundemuseum wurde als Landesmuseum des Landes Anhalt gegründet und mit verschiedenen Sektionen (Geologie, Archäologie, Biologie) eingerichtet. Die Stadt Dessau-Roßlau hat nur begrenzte Möglichkeiten, die Forschungsarbeit des Museums zu finanzieren. Die Abgeordneten erörterten mit dem Beigeordneten Möglichkeiten der Bewahrung und Erforschung der Sammlung. Weitere Themen im anschließenden Austausch waren die Aufgaben der Stadt Dessau-Roßlau zur Pflege und Bewirtschaftung des UNESCO-Welterbes Dessau-Wörlitzer Gartenreichs und die Zukunft der Anhaltischen Gemäldegalerie. Die Stadt favorisiert eine finanzielle Entlastung und ein stärkeres Engagement von Land und Bund.
Angela Kolb-Janssen: Die Stadt Dessau-Roßlau ist eine der kulturreichsten Städte im Land mit zwei UNESCO-Welterbestätten – der Stiftung Bauhaus und dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich – und weiteren Kultureinrichtungen wie dem Anhaltischen Theater und dem Museum für Naturkunde und Vorgeschichte. Die Stadt hat aber nur einen begrenzten finanziellen Spielraum. Daher fordern wir ein stärkeres finanzielles Engagement von Land und Bund, um die kulturelle Infrastruktur zu sichern.
Holger Hövelmann: Für die künftige Aufstellung der Museen kommt es auch auf die Digitalisierung an. In der Corona-Pandemie wurden Möglichkeiten geschaffen, um Objekte digital zu besuchen, auch wenn das nicht im Museum vor Ort möglich ist. Wir brauchen ein eigenes Förderprogramm für digitale Kulturvermittlung und den Ausbau der Digitalisierung von Kulturgütern.