Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Andreas Steppuhn, hat dazu aufgerufen, die Weichen für die Zukunft der beruflichen Bildung in Sachsen-Anhalt richtig zu stellen: „Ausbildung von heute muss auf die Anforderungen von morgen vorbereiten“, sagte Steppuhn, der auch arbeitsmarktpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist. Er verwies darauf, dass im jüngsten Ausbildungsreport der DGB-Jugend Sachsen-Anhalt nur die Hälfte der Befragten angab, gezielt für die Nutzung digitaler Technologien vorbereitet zu werden. Steppuhn: „Das dürfen unsere Ausbildungsbetriebe nicht verschlafen.“
Besonders wichtig sei es, die Attraktivität der beruflichen Ausbildung zu erhöhen, wenn Handwerk und Industrie gegenüber der Hochschulbildung nicht den Kürzeren ziehen wollten. Steppuhn: „Da sind wir auch in der Politik gefordert. Rings um uns haben die Nachbarländer schon ein Azubi-Ticket eingeführt. Nur in Sachsen-Anhalt schauen Auszubildende in die Röhre.“ In der Forderung seien sich Kammern, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und viele Jugendverbände einig.
Steppuhn unterstrich, das Thema werde für seine Fraktion die wichtigste Rolle bei den bevorstehenden Haushaltsberatungen im Landtag spielen. „Eigentlich müsste die Verankerung im Haushalt eine Formsache sein, denn der Landtag hat längst beschlossen, dass er das Ticket will“, sagte Steppuhn. „Aber der CDU-Verkehrsminister hat es versäumt, bei der Haushaltsaufstellung Mittel anzumelden. Deshalb müssen wir im Landtag jetzt handeln, sonst wird es in dieser Wahlperiode nichts mehr mit dem Ticket.“
Die CDU solle ihre Verhinderungstaktik endlich aufgeben, forderte Steppuhn. „Wir werden nicht zulassen, dass die CDU das Thema aussitzt. Unser Koalitionspartner weiß ganz genau: Ein Azubi-Ticket macht die Berufsausbildung attraktiver, erhöht die Mobilität und entlastet junge Menschen, die eine Berufsausbildung beginnen wollen. Angesichts immer weiter entfernter Berufsschulstandorte ist die Einführung ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft. Wer die Fachkräfte für die Zukunft sichern will, muss jetzt etwas tun“, sagte Steppuhn. „Wenn sie sich weiter querstellt, wird die CDU vor der Wirtschaft und den betroffenen Jugendlichen rechtfertigen müssen, warum sie in Sachsen-Anhalt verhindern will, was in Brandenburg, Thüringen und Sachsen gut funktioniert. Das kann auch für die CDU keine erfreuliche Aussicht sein.“