Landtag debattiert über die Gefährdung der gymnasialen Oberstufe
27. September 2019

Kolb-Janssen: Abitur an Gemeinschaftsschulen steht nicht zur Debatte

Am heutigen Freitag berät der Landtag über die gymnasiale Oberstufe an den Gemeinschaftsschulen im Land. Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen, erklärt dazu:

Dass zwei Gemeinschaftsschulen in Aschersleben und Wolmirstedt in eine eigene gymnasiale Oberstufe gestartet sind, ist ein großer Erfolg angesichts all der Widrigkeiten der letzten Monate. Die gymnasiale Oberstufe und das Abitur an den Gemeinschaftsschulen stehen nicht zur Debatte! Beide Schulen sind mit Kabinettsbeschluss genehmigt und haben damit das Votum der gesamten Landesregierung. Die Schülerinnen und Schüler, die 2013 gestartet sind, müssen die Chance bekommen, an diesen Schulen ihr Abitur abzulegen. Zahlreiche Gymnasien im Land unterschreiten dauerhaft die Mindestschülerzahl. Hier wird von Seiten des Bildungsministeriums jedoch nicht interveniert. Die Benachteiligung der Gemeinschaftsschulen muss aufhören.

Hintergrund:

Hintergrund der Debatte sind Bestrebungen des Bildungsministeriums, den beiden Gemeinschaftsschulen die Genehmigung zur Führung der gymnasialen Oberstufe zum Schulhalbjahr zu entziehen, da beide knapp die Mindestschülerzahl nicht erreichen. 

Im Land Sachsen-Anhalt haben sich seit 2013 insgesamt 43 Schulen in Gemeinschaftsschulen umgewandelt, und im kommenden Jahr sollen drei weitere hinzukommen. Gemeinschaftsschulen sind ein Erfolgsmodell, was die Auszeichnung der Gemeinschaftsschule „Johannes Gutenberg“ in Wolmirstedt als Schule des Jahres 2017 belegt. Mit der Einführung der  Gemeinschaftsschulen im Jahr 2013 und dem längeren gemeinsamen Lernen bis zur 8. Klasse wurde ein wichtiger Schritt zu mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit getan.