Das Kabinett hat in seiner heutigen Sitzung den Entwurf des Bildungsministeriums für ein Förderschulkonzept behandelt. Das Konzept zur Weiterentwicklung der Förderschulen, um das der Landtag im September 2016 gebeten hatte, wird nun dem Bildungsausschuss des Landtages zugehen.
Der SPD-Landtagsfraktion geht es darum, Wege zu finden, um Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine gute Entwicklung und die Förderung ihrer Entwicklung zu ermöglichen. Sie haben einen Anspruch auf Teilhabe und Ausschöpfung ihrer Potentiale – das heißt für uns die Ermöglichung von Schulabschlüssen und Chancen auf ein eigenständiges Leben. Diese Zielstellung nennen wir Inklusion.
Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen: „Das Förderschulkonzept des Bildungsministers eröffnet weder Chancen, noch schafft es Möglichkeiten, wie der Titel glauben zu machen versucht. Es bleibt weit hinter den Erwartungen zurück und bietet kaum Lösungen für die anstehenden Probleme. Für ein tragfähiges Konzept zur inklusiven Beschulung brauchen wir dringend neue Ansätze und Konzepte. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, die gesellschaftliche und demographische Entwicklung und nicht zuletzt die extrem angespannte Situation in der Unterrichtsversorgung müssen dabei berücksichtigt werden.“
Die SPD-Fraktion werde sich in den Diskussionsprozess mit einem eigenen konzeptionellen Ansatz einbringen, kündigte Kolb-Janssen an: „Uns geht es dabei ausdrücklich nicht um ein ‚entweder – oder‘, sondern darum, Förderschulen einerseits und gemeinsamen Unterricht andererseits als zwei unverzichtbare Bestandteile eines Fördersystems zu begreifen. Notwendig ist ein Miteinander und kein Nebeneinander oder gar eine ausschließende Konkurrenz.“
Der Burgenlandkreis hat in Kooperation mit dem Landesschulamt mit seinem „Vier-Säulen-Modell“ ein Konzept entwickelt, das diesen Ansprüchen genügen kann und die Verantwortung der Schulträger und der Schulen vor Ort stärkt. Es sollen im Ergebnis Netzwerke entstehen, die für jeden Einzelfall pädagogisch sinnvolle Lösungen finden, kurze Wege gewährleisten und im Ergebnis zu mehr Schulabschlüssen und Teilhabe führen.