Durch Medienberichte wurde bekannt, dass der Verein Gesellschaft für Lebensorientierung (LEO e. V.) aus Bennungen in dieser Woche ein Seminar anbietet, in dem Unterlagen verteilt wurden, die Homosexualität als Störung der Sexualität definiert und in einen Zusammenhang mit „Transvestitismus, Transsexualtiät, Pädophilie, Hypersexualität und Exhibitionismus“ stellt. Es wird der Eindruck erweckt, als könne das Seminar einen Beitrag dazu leisten, sich aus „Fehlorientierungen, Fehlprägungen und innerseelischen Zwängen“ zu befreien. Der Verein ist bereits im Jahr 2014 durch ähnliche Seminare in die Kritik geraten.
Hierzu äußert sich die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen:
„Die Vorstellung, Homosexualität sei eine Krankheit, sexuelle oder psychische Störung, ist absurd und wissenschaftlich schon lange widerlegt. Besonders widerlich ist es aber, ohne Differenzierung und Erläuterung Homosexualität und Pädophilie oder Exhibitionismus in einen Zusammenhang zu stellen. Ein Verein, der vorgibt, er könne Homosexualität heilen, disqualifiziert sich als Träger der freien Jugendhilfe. Es liegen diverse Studien vor, die belegen, dass durch solche Versuche großer Schaden bei den Jugendlichen, die sich auf Derartiges einlassen, angerichtet wird. Ich halte es daher für dringend geboten, dass es eine erneute Überprüfung der Zulassung des Vereins LEO e. V. als Träger der freien Jugendhilfe gibt.
Dass heute – im Jahr 2018 – noch immer selbsternannte ,Homo-Heiler‘ unterwegs sind, macht deutlich, wie viel Aufklärungsarbeit noch zu leisten ist. Ich fordere die Landesregierung daher auf, die Umsetzung des Aktionsprogramms für die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Transsexuellen und intergeschlechtlichen Menschen in Sachsen-Anhalt weiter voran zu treiben.“