Die jüngsten Medienberichte über durch Polizeianwärter begangene Drogenstraftaten waren Anlass für einen außerplanmäßigen Informationsbesuch des innenpolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben, am heutigen Freitag an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt in Aschersleben.
Im Gespräch mit Rektor Frank Knöppler wollte der SPD-Politiker erfahren, ob es irgendeinen Zusammenhang zwischen den Drogenstraftaten einzelner Polizeianwärter und den stark erhöhten Einstellungszahlen geben könne. Dieser Vorwurf war in der letzten Woche von der AfD-Landtagsfraktion in der Öffentlichkeit erhoben worden. Demnach hätten angebliche Änderungen bei der Auswahl der Anwärter die Vorgänge begünstigt.
Nach dem Gespräch erklärte Erben: „Wir stellen jetzt deutlich mehr junge Frauen und Männer ein, die an der Fachhochschule zu Polizisten ausgebildet werden. Trotzdem werden diese sehr sorgfältig ausgewählt, und es werden bei deren Eignung für den Polizistenberuf keine Abstriche gemacht. An den Vorwürfen, hier würden junge Leute eingestellt, die nicht richtig lesen und schreiben könnten, und es würden gar kiffende Polizeischüler geduldet, ist überhaupt nichts dran. Weder wurden die Auswahlkriterien abgesenkt noch verzichtet der polizeiärztliche Dienst auf ein Drogenscreening bei den Bewerbern. Wenn dennoch Straftaten begangen werden, so führt dies zu harten Konsequenzen durch die Leitung der Einrichtung. Angehende Polizisten müssen wissen, dass es zu ihrem Beruf gehört, Vorbild zu sein. Drogenkonsum und Polizeiausbildung schließen sich aus. Wie soll ein Polizist Drogenstraftaten bekämpfen, wenn er selbst beim Dealer einkauft? Deshalb finde ich es auch fatal, wenn von Seiten der Grünen die Drogenstraftaten von Polizeianwärtern bagatellisiert werden. Es geht hier nicht um die grünen Träume von einer Cannabis-Freigabe, es geht um das Ansehen der Polizei.“