SPD-Landtagsfraktion ruft zu Beteiligung an Betriebsratswahlen auf:
24. Februar 2018

„Demokratie darf nicht am Werkstor enden – auch und gerade in Zeiten der Digitalisierung!“

Die SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt unterstützt den Appell des Deutschen Gewerkschaftsbundes und seiner Mitgliedsgewerkschaften zur Beteiligung an den bevorstehenden Betriebsratswahlen. Auch in Sachsen-Anhalt werden in den meisten Unternehmen im Zeitraum vom 1. März bis zum 31. Mai 2018 die Betriebsräte für einen Zeitraum von vier Jahren neu gewählt.

„Unser Wirtschaftsmodell ist nicht zuletzt deshalb so erfolgreich, weil die Beschäftigten ihre Interessen nicht nur übergreifend in Gewerkschaften, sondern auch direkt im Unternehmen durch die gewählten Betriebsräte wahrnehmen können“, erklärte die Fraktionsvorsitzende Katja Pähle. „Dass die Demokratie nicht am Werkstor enden darf, ist ein Prinzip, das hart erkämpft werden musste. In diesem Jahr vor hundert Jahren wurden mit der Novemberrevolution in Deutschland die ersten Ansätze von betrieblicher Mitbestimmung durchgesetzt. Heute sollten alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren gewählten Vertreterinnen und Vertretern den Rücken stärken – durch eine hohe Wahlbeteiligung. Die Digitalisierung wird Arbeit und Arbeitsplätze in den nächsten Jahren weiter massiv verändern. Nur mit starken Gewerkschaften und Betriebsräten können die Beschäftigten diesen Prozess mitgestalten und ihre Interessen durchsetzen.“

Der stellvertretende Vorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Andreas Steppuhn, wies darauf hin, dass insbesondere in Ostdeutschland noch viele Unternehmen ohne Betriebsrat sind: „Manche Unternehmer verschließen immer noch die Augen davor, dass Mitbestimmung und Einbeziehung der Beschäftigten ein Produktivitätsfaktor ist. Aber die Einrichtung eines Betriebsrats ist kein Gnadenakt des Unternehmers, sondern das demokratische Recht der Beschäftigten. Die SPD-Abgeordneten stärken vor Ort allen Beschäftigten den Rücken, die einen Betriebsrat gründen wollen.“ Steppuhn unterstrich, dass auch in Zeiten guter Konjunktur Interessenvertretungsorgane notwendig seien: „Heute werden Fachkräfte händeringend gesucht und umworben. Aber vieles, was gute Arbeit ausmacht, lässt sich nur gemeinsam entwickeln und durchsetzen. Starke Gewerkschaften und Betriebsräte braucht man in guten wie in schlechten Zeiten.“

Die SPD-Fraktion lädt für den 3. April 2018 Betriebsräte zu einer Tagung nach Magdeburg ein. Auch dabei wird es schwerpunktmäßig um die Betriebsratswahlen gehen.