„Die Antwort der Landesregierung bestätigt uns in unseren Feststellungen. Es gibt erhebliche Defizite bei der Löschwasserversorgung im Waldbrandfall.“ So bewertet Rüdiger Erben, innenpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, die seit heute vorliegende Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der SPD zum Thema Waldbrandschutz (siehe Anlage).
Aus den Antworten der Landesregierung wird deutlich, dass die Waldbrandgefahren in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Gleichzeitig gingen die Investitionen in den Waldbrandschutz zurück. Defizite bestehen vor allem in der Löschwasserversorgung. Auch finden Übungen von Waldbrandszenarien in den waldbrandgefährdeten Landkreisen eher selten statt. Die Landesregierung kündigt in ihrer Antwort an, die bisherigen Waldbrandmeldezentralen in Klötze, Genthin und Annaburg am Standort Genthin zu konzentrieren.
„Aufgrund der sich verändernden klimatischen Bedingungen steigt die Gefährdung unserer Wälder durch Waldbrände“, erklärt Jürgen Barth, der für Forsten zuständige Sprecher der SPD-Fraktion. „Gleichzeitig wurden die Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds, die zum Waldbrandschutz verwandt werden können, in der aktuellen Förderperiode von der Landesregierung komplett gestrichen. Hier brauchen wir einen Strategiewechsel zugunsten des Waldbrandschutzes – der ist nicht zum Nulltarif zu haben.„
Erbennimmt das Thema vor allem aus der Sicht der Feuerwehren in den Blick: „Oft sind für die Brandbekämpfung wichtige Waldwege in einem solch schlechten Zustand, dass sie von Löschfahrzeugen kaum passiert werden können. Wir müssen auf künftige Waldbrandereignisse, die sich schnell zu Katastrophen ausweiten können, besser vorbereitet sein.“
Hintergrund:
Das Jahr 2015 war in ganz Deutschland ein Rekordjahr in Sachen Waldbrände. Zwölf Jahre lang hatte es nicht so viele Waldbrände in Deutschland gebeten. Von den 1.071 Waldbränden in Deutschland im letzten Jahr ereigneten sich 87 in Sachsen-Anhalt. Auch 2016 entstand erneut eine ganze Reihe von Waldbränden in Sachsen-Anhalt.