Wie sieht die Kinderbetreuung der Zukunft aus? / Gegen Überforderung von Eltern durch Kita-Beiträge
Die SPD-Landtagsfraktion und die Landeselternvertretung haben zusammen mit Gemeindeelternvertretern eine zweite gemeinsame Denkwerkstatt durchgeführt. Ziel der zweiten Gesprächsrunde war am Dienstag dieser Woche neben der drängenden Frage, wie man die Elternbeiträge im Land bezahlbar halten kann, die Vorstellung des durch die Kreiselternvertreter Wittenberg erstellten „Modells 2026“. Dieses Modell sieht vor, dass in zehn Schritten bis zum Jahr 2026 eine schrittweise Freistellung der Eltern von den Kinderbetreuungskosten erfolgen soll und die Kinderbetreuung dann ausschließlich aus einer Umlagefinanzierung durch die Kommunen und das Land vorgenommen würde. Neben diesem monetären Ansatz befasst sich das Modell 2026 auch mit Qualitätsstandards in der Kinderbetreuung. Dieses Modell ist aus Sicht der Kreiselternvertretung Wittenberg ein Denkansatz, der geeignet erscheint, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken oder ihn abzumildern.
„Die Veranstaltung mit den Landeselternvertretern brachte Einblicke in neue und interessante Finanzierungsmodelle für die Elternbeiträge. Für mich bleibt die Bezahlbarkeit von Elternbeiträgen primäres Anliegen“, erklärt die parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Sozialpolitik der SPD-Landtagsfraktion Petra Grimm-Benne. „Wir werden daher zu Beginn der kommenden Legislaturperiode die Elternbeiträge auf maximal 190 Euro, die aktuelle Höhe des Kindergeldes, deckeln. Mit der Verwendung des Betreuungsgeldes für die Senkung der Elternbeiträge gehen wir bereits den ersten Schritt.“
„Es hat uns sehr gefreut, unser Wittenberger Modell zur beitragsfreien Kinderbetreuung im parlamentarischen Raum vorstellen zu können. Dieses Modell soll eine Anregung an die Politik sein, wie Kinderbetreuung in zehn Jahren in Sachsen-Anhalt gestaltet sein könnte. Wichtig ist, dass wir heute das Thema Bezahlbarkeit der Kinderbetreuung anpacken, denn wollen wir an der gegebenen demografischen Entwicklung des Landes etwas ändern, müssen wir bei den Kindern ansetzen“, erklärt der Vorsitzender der Landeselternvertretung Tobias Ulbrich. Er unterstrich, dass sich die Landeselternvertretung wünscht, dass direkt nach den Wahlen die drängenden Themen von Kinderbetreuung, Finanzierung, Zukunftsfähigkeit auch zusammen mit den Parteien im neuen Landtag angegangen werden: „Auch die Kommunen erhoffen sich hier gezielt Entlastungen. Wir als Elternvertreter stehen gern für den Dialog bereit und möchten uns auch mit einbringen. Dafür begrüßen wir den Vorschlag der Deckelung auf 190 Euro als ersten Schritt.“